Glaubenssysteme

Zusammengestellt von Scáthán

Ein kurzer Überblick über einige den verschiedenen Religionen zugrunde liegenden Weltanschauungen und Glaubenssystemen:

Der Begriff Monotheismus bezeichnet Religionen bzw. philosophische Lehren, die nur einen allumfassenden Gott kennen und anerkennen. Zum Monotheismus zählen z.B. das Judentum, der Zoroastrismus, das Christentum und der Islam.

Monolatrie und/oder Henotheismus werden Religionen genannt, die viele Götter kennen, aber einem von diesen den Vorrang (als allein zu verehrenden Gott) einräumen. Unter Monolatrie versteht man die Verehrung nur eines einzigen Gottes, ohne dass die Existenz anderer Götter verneint wird. Hierzu gehört streng genommen auch das frühe Judentum. Der Begriff Henotheismus  bezeichnet den Glauben an einen höchsten Gott, was jedoch die Verehrung anderer untergeordneter Götter nicht prinzipiell ausschließt. Meist sind die beiden Begriffe aber nicht klar voneinander abgegrenzt.

Polytheismus, auch als „Vielgötterei“ bezeichnet, ist religiöse Verehrung einer Vielzahl von Göttern oder Geistern. Die meisten Religionen des Altertums waren polytheistisch und verfügten über ein jeweiliges Pantheon traditioneller Gottheiten, häufig angereichert mit Gestalten aus jahrhundertealten kulturellen Begegnungen und Erfahrungen. Heutige polytheistische Religionen sind Shinto, Bön, Santería, Candomblé, Wicca, Voodoo, Ásatrú…

Als Animismus bezeichnet man im Allgemeinen ein (schriftloses) Religionssystem, das davon ausgeht,  dass Geister oder Seelen natürliche Körper oder Gegenstände bewohnen und nimmt die Beseeltheit aller (oder bestimmter) Naturerscheinungen an. Animismus tritt zwar oft in Zusammenhang mit Schamanismus auf, aber seine Charakteristiken lassen sich in Grundzügen in nahezu allen Religionen der Welt nachweisen.

Pantheismus bedeutet, die Gottheit bzw. „das Göttliche“ in allen Erscheinungen der Welt zu sehen (Allgottglaube). Somit vertritt der Pantheismus die Ansicht, dass das Universum gleichbedeutend mit Gott sei. Mit dem Begriff Pantheismus wird die Vorstellung ausgedrückt, dass alle Erscheinungsformen der Natur vom Göttlichen gleichermaßen beseelt sind. Alles ist miteinander verknüpft. Anhänger des Pantheismus glauben an keinen persönlichen oder personifizierten Gott; sie sehen die ganze Welt vom Makro- bis zum Mikrokosmos als „göttlich“ an.

Totemismus ist eine Geisteshaltung, bei der eine Einzelperson oder eine Gruppe von Menschen dauernde Beziehungen zu Tieren, Gegenständen und Erscheinungen (den Totems) unterhält, denen sie sich gefühlsmäßig oder in einem mystischen oder verwandtschaftlichen Sinne (Abstammung) verbunden glauben. Man unterscheidet zwischen Individual- und Gruppentotemismus, je nachdem ob ein Individuum oder eine ganze Gruppe mit dem Totem in Beziehung steht. Häufig ist das Totem ein Tier, ebenso kommen aber auch Pflanzen und – bei Wüstenvölkern – Wasserquellen in Frage. Die Glaubensgemeinschaften sind davon überzeugt, dass ihr mythischer Urahn oder Schöpfer von dem Totem verkörpert wird.

Der Spiritismus (auch spiritistische Lehre genannt) ist eine spiritualistische Lehre, zu deren Grundlagen  es zählt, dass die Seelen Verstorbener, sogenannte Geister, sich mit Hilfe eines Mediums und unter gewissen Umständen mitteilen können. Die Nachrichten, die auf diesem Weg empfangen wurden, bilden die Lehre des Spiritismus.  

Unter dem Begriff Satanismus werden vielerlei geistige Strömungen zusammengefasst, welche nicht zwingend miteinander im Zusammenhang stehen. Der „traditionelle“ (theistische) Satanismus beinhaltet das Verehren von Gottheiten, während der sogenannte „moderne“ Satanismus einen atheistischen und rationalistischen Standpunkt vertritt.

Quelle:
Wikipedia