Lughnasadh

von Crann & Scáthán

Zeitpunkt

Nacht zum 2. August oder 8. Vollmond im Kalenderjahr
Astronomisch: Sonne durchläuft 15° Löwe

Symbole

Sichel, Brot und Weizen

Die Bedeutung

Fest des Erreichten, Fest der Fruchtbarkeit und Getreide- Ernte.

Wir feiern das Fest der ersten Ernte (Getreide). Ab jetzt ist der Abstieg der Sonne in die Dunkelheit deutlich spürbar. Mit Lughnasad beginnt der Herbst. Es ist das erste der drei Erntefeste neben Mabon und Samhain.

Der Herbst beginnt mit dem Fest Lughnasad. Seinen anderen Namen „Lammas“ hat es, weil dabei die ersten Brotlaibe aus der neuen Ernte geopfert werden. Der keltische Festname kommt von Lugh, dem Gott druidischer Weisheit. Dieser feierte hier nach der irischen Überlieferung die Anstrengungen seiner Stiefmutter Tailtiu, welche die Felder für die neue Saat vorbereitet hat.

Die Aufgabe

Der erste Teil deiner Ernte. Taxiere, was du bis jetzt erreicht hast.

Die Göttin

Die Göttin geht schon schwanger mit neuem Leben und ist gleichzeitig die Muttergöttin, die das Land reifen lässt. Sie beginnt sich zur Alten Göttin, der Erntegöttin zu wandeln. Sie ist die Schnitterin mit der Sichel.

Der Gott

Mit dem Akt des Schneidens der Ähren tritt der Gott Dagda seine Reise in die Unterwelt an. Jedes Jahr stirbt er freiwillig als Erntegott, damit sich das Rad des Lebens weiterdrehen kann. Der Opfertod des Gottes symbolisiert in der Ähre das Versprechen der Wiedergeburt, doch auch er muss sich der Göttin beugen, durch deren Liebe und guten Willen er erst wiedergeboren werden kann. Der Erntegott ist der alte weise König, der Stechpalmenkönig.

Die Feierlichkeiten

Zu Ehren der Göttin, der Kornmutter, wird aus den ersten Ähren ein Brot gebacken, welches in die Erde eingegraben wird und ihr so zurückgegeben wird.

Lughnasad ist die Zeit für Spiele und Wettkämpfe und dieser Tag wird mit der Göttin der Souveränität verbunden. Hier treffen sich z.B. die schottischen Clans um sich zu Ehren Lughs im Wettkampf zu messen. Caber Tossing, Tauziehen und andere Wettkämpfe werden veranstaltet. Es ist außerdem auch die Zeit für Paare, um eine Verbindung auf Probe einzugehen – die so genannte „Brehonische Heirat“. Das Paar hält sich bei der Hand und schiebt diese Hände durch eine runde Öffnung in einem speziellen Stein, während sie sich unter dem Zeugnis der Brehonen gegenseitig ihren Willen erklärten, für ein Jahr zusammenzuleben. Beide Parteien waren berechtigt, an Beltane diese Verbindung zu widerrufen, indem man dies öffentlich erklärte.

Aus Kornähren wird eine Kornpuppe gebunden. Binde dazu die Strohhalme in der Mitte, mit den Ähren nach unten, fest zusammen. Biege die oberhalb der Abbindung stehenden Halme zur Mitte und fixiere sie dort. Die Ährenhälfte teilst du in zwei Hälften, daraus entstehen die Beine. Soll die Strohpuppe eine Kornmutter werden, teilst du die Hälfte nicht ab, das ist dann der Rock. Nimm zwei weitere Halmbüschel und binde sie an der Rückseite des ersten Büschels jeweils mit den Ähren nach außen fest. Daraus entstehen die Arme, die Ähren sind die Hände. Verziere die Puppe nun noch mit den bunten Bändern. Die Puppe ist ein Abbild des gehenden Kornkönigs, damit wir uns in der dunklen Zeit an ihn und die Wiedergeburt des Lichts erinnern.

Die gesammelten Kräuter werden geweiht, auf dass sie in den nächsten Monaten ihre Wirkung behalten und uns Schutz und Unterstützung bringen.